Google Web Vitals

Über die letzten Jahre hinweg hat Google immer mehr Tools zur Messung und Beurteilung der User Experience einer Website bereitgestellt. Unterschiedliche Messwerte und Bewertungen sorgen hierbei immer noch für Verwirrung. Um die Bewertung zu vereinheitlichen, hat Google Anfang Mai mit Web Vitals ein ganzheitliches Bewertungssystem erschaffen.

Die bisherige Analyse der USER EXPERIENCE durch Google-Dienste wurde bis jetzt auf mehrere Schultern verteilt. Lighthouse liefert im Chrome-Browser eine erste Einschätzung der SEO-OPTIMIERUNG einer Website und gibt Einschätzungen über mögliche Fehler oder zu optimierende Bereiche. Die Chrome-Dev-Tools eignen sich zum Testen des Responsive DESIGNS einer Website und interpretieren den Code. Die Google Search Console liefert ebenso Hinweise zur Seitengeschwindigkeit wie die Pagespeed Insights. Die neuen Google Web Vitals sind nun der Versuch, die wichtigsten Erkenntnisse der vier genannten Dienste zusammenzufasssen. Sie beschäftigen sich im Grunde mit drei Aspekten einer Website: Die Lade- bzw. Renderzeit, die Interaktivität und die visuelle Stabilität.

Inwiefern die Core Web Vitals eine tatsächliche Auswirkung auf das Ranking haben, geht nicht eindeutig hervor. Klar ist, dass eine hervorragende Seitenperformance das Ranking positiv beeinflusst. Nichtsdestotrotz ist für Google entscheidend, dass User relevanten Content sehr schnell finden. Eine hervorragende Seitenperformance bei irrelevantem Content ist deshalb genauso schädlich wie sehr guter Content auf sehr langsamen Seiten. In Kombination können sich Seitenbetreiber jedoch bei konstanter Optimierung beider Säulen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen.

Mithilfe dreier Kennzahlen kann die User Experience einer Website optimal gemessen und bewertet werden:

 

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LCP (Largest Contenful Page)

Die LCP-Kennzahl misst die Zeit, die das größte Element im sichtbaren Seiteninhalt ab dem Zeitpunkt des Aufrufens der URL zum Rendern benötigt. Dieses Element besteht meistens aus einem Bild, einem Video oder auch einem größeren Text-Block.

Eine Renderzeit von unter 2,5 Sekunden wird für gut befunden. Liegt sie zwischen 2,5 und 4 Sekunden, ist sie verbesserungswürdig und alles ab 4 Sekunden wird von Google als schlecht bewertet.

Diese Kennzahl fokussiert sich also auf den Hauptcontent und gibt an, ab wann diese Inhalte für den Nutzer im Browser sichtbar sind. Der Fokus liegt hierbei also nicht auf der Sichtbarkeit des ersten Contents.

FID (First Input Delay)

Der FID-Wert misst die Zeit zwischen der ersten Nutzeraktivität bis zur Reaktion des Browsers. Besonders wichtig ist dieser Wert auf sehr interaktiven Seiten, auf denen der User sich viel bewegt.

Der FID-Wert wird als gut gewertet, wenn unter 100 Millisekunden liegt, als verbesserungswürdig, wenn er sich zwischen 100 und 300 Millisekunden befindet und als schlecht wenn er über 300 Millisekunden hinausgeht.

Der FID-Wert misst die Zeit zwischen der ersten Nutzeraktivität bis zur Reaktion des Browsers. Besonders wichtig ist dieser Wert auf sehr interaktiven Seiten, auf denen der User viele Handlungsmöglichkeiten hat. Je schneller ein User mit der Seite interagieren kann, desto besser fällt dieser Wert aus.

CLS (Culmulative Layout Shift)

Mithilfe dieser Kennzahl wird die visuelle Stabilität einer Website bewertet. Dafür wird gemessen, wie oft bzw. auch um wie viel sich Seitenelemente unerwartet verschieben. Dies betrifft zum Beispiel Elemente, die durch eine ungleichmäßige Ladezeit das Layout eines Textes beeinflussen.
Die CLS-Kennzahl wird aus zwei Werten berechnet, die miteinander multipliziert werden: Die Impact-Fraction und die Distance-Fraction.

Die Impact-Fraction beschreibt den prozentualen Anteil einer Seite, der von der unerwarteten Verschiebung eines Elementes beeinflusst wird. Nimmt also beispielsweise ein Element die Hälfte einer Seite ein und verschiebt sich dann um 25 % nach unten, so liegt der Wert der Impact-Fraction bei 75 % bzw. 0, 75.
Die Distance-Fraction hingegen bezieht sich auf die Distanz, die das Element beim Verschieben zurückgelegt hat. Bei unserem Beispiel wäre das somit ein Wert von 0, 25.
Multipliziert man beide Zahlen, so kommt man auf ein Ergebnis von 0,1875 und hat somit seinen CLS-Wert.

Google bewertet hierbei alles unter 0,1 als gut, bis 0,25 als verbesserungswürdig und alles darüber als schlecht.

Sie haben Fragen zur Optimierung der Google Core Web Vitals? Unsere Experten stehen zu Ihrer Verfügung.

Domenico Pisano
Tobias Sterner
Sebastian Drickl

Wie werden Web Vitals Ergebnisse gemessen?

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Ergebnisse zu messen – durch Labor-Daten und Field-Daten. Bei Labor-Daten werden synthetische Messungen durchgeführt, die immer wieder reproduzierbar sind. Diese können etwa durch Google Lighthouse erhoben werden und sind besonders für das Testing und Debugging relevant, um die Website stetig zu optimieren. Relevanter sind jedoch die Field-Daten, da diese Live-Kennzahlen realer User beinhalten. Hier wird die Seite also in der regulären Verwendung getestet, die Ergebnisse werden in der Google Search Console im Abschnitt Core Web Vitals zur Verfügung gestellt.

Fazit

Mit Web-Vitals hat Google ein einheitliches Bewertungssystem für die Qualität einer Seite erschaffen. Die Qualität User Experience kann somit genau gemessen und auch ausgewertet werden. Dadurch, dass verschiedene Aspekte bemessen werden, können Elemente, die sich negativ auf die UX auswirken, herausgefiltert und entsprechend angepasst bzw. verbessert werden. Mithilfe dieses Bewertungssystems kann somit das Nutzererlebnis einer Website qualitativ optimiert werden.