Anders als die Werbebanner und Pop-Ups von vor einigen Jahren haben die aktuellen Banner die Aufgabe, für mehr Datenschutz im Rahmen der DSGVO zu sorgen. Denn hier entscheidet sich, wie viele Daten der jeweiligen Website überlassen werden. Dies funktioniert mit sogenannten Cookie Consent Tools.
Cookies, klingt lecker, hat aber nichts mit Dessert zu tun. Der Begriff beschreibt kleinste Datenpakete zur Optimierung der persönlichen Nutzererfahrung auf Websites. Konkret werden Informationen zur Nutzung der Website gespeichert, die im weiteren Verlauf die Nutzererfahrung optimieren sollen. Am einfachsten lässt sich das z.B. mit den Cookies von Google Analytics oder YouTube erklären. Werden die Cookies von Analytics gesetzt, so fließt die Website-Nutzung in das Tracking mit ein. Anhand des Trackings kann im Bereich der Suchmaschinenoptimierung das Verhalten der Websitenutzer analysiert werden, um Optimierungen an der Seite vornehmen zu können. Werden die Cookies von YouTube gespeichert, so stehen alle auf der Seite eingebundenen YouTube-Videos sofort zur Verfügung. Kompliziertere Cookies soergen z.B. dafür, dass bei der Verwendung von Onlineshops erfasst wird, welche Produkte für den Nutzer interessant waren. Diese Produkte werden bei einem erneuten Besuch als mögliche Artikel gesondert präsentiert. Was einmal gewährt wurde, wird für die Zukunft gespeichert. Allgemein dauert diese Zukunft allerdings nur 30 Tage, dann werden die meisten Cookies automatisch gelöscht.
Cookies dienen somit der Verbesserung der User Experience. Gleichzeitig lässt sich mit Ihnen dadurch aber auch ein recht akkurates Bild der Person anfertigen, die diese Websites besucht. Aus Marketingsicht interessant, aus Datenschutzgründen grenzwertig – weshalb es nun einen entsprechenden Cookie Consent gibt.
Der Cookie Consent erlaubt Website-Nutzern eine möglichst genaue Bestimmung darüber, welche Cookies auf welcher Website gesetzt werden dürfen oder nicht. Als Verbraucher erlangt man sozusagen ein Stück weit das Recht auf seine eigenen Daten zurück. Um diese Entscheidungen einfach und übersichtlich zu treffen, haben mittlerweile die meisten Websites ein entsprechendes Cookie Consent Tool. Laut eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes besteht für Website-Betreiber die Pflicht, eine Einwilligung für alle Cookies einzuholen, die aus technischer Sicht nicht zwingend notwendig sind. https://www.it-recht-kanzlei.de/eugh-cookie-informierte-einwilligung-pflicht.html. Anfang Dezember wurde diese Pflicht um das Gesetz zur Regelung des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre in der Telekommunikation und bei Telemedien (TTDSG) erweitert (https://www.it-recht-kanzlei.de/cookie-einwilligungspflicht-ttdsg.html). Alle Cookies, die für den Betrieb der Seite elementar sind, werden automatisch gesetzt. Alle anderen Cookies werden durch das Consent Tool verwaltet.
Um nicht alle Cookies einzeln akzeptieren oder ablehnen zu müssen, werden diese üblicherweise in drei Kategorien eingeteilt:
In einem Cookie Consent Tool kann man nun passgenau auswählen, welche der Cookie-Kategorien zugelassen und welche abgelehnt werden sollen.
Immer wenn neue Technologien oder Gesetzmäßigkeiten auftauchen, werden zahlreichen, mitunter verschiedenste Anbieter tätig. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass es eine Vielzahl an unterschiedlichsten Cookie Consent Tool Anbietern gibt. Diese unterscheiden sich in zahlreichen Parametern wie Firmensitz, Hosting, technologischer Voraussetzung, Eignung für unterschiedliche CMS Systeme und natürlich durch den Preis.
Die gängigsten Tools sind Folgende:
Neben diesen bekannten Tools gibt es mit dem Consent Management Provider, Onetrust, ccm19 oder Borlabs Cookie noch weitere, kleinere Tools. Ihnen allen ist gemein, dass sie die Auswahl der Cookies managen und somit datenschutzrechtlichen Bestimmungen vollends entsprechen.
Des einen Freud, des anderen Leid. Dank der Datenschutzbestimmungen verfügen Marketing-Spezialisten über weniger Material zur Optimierung und Anzeigenschaltung – andererseits ist dem unwillkürlichen Datenklau dank der Cookieverordnung nun erstmalig Einhalt geboten, da nun jeder Nutzer entscheiden kann, wie viel er von sich im Netz preisgibt. Für Unternehmen führt nun kein Weg mehr am Einsatz eines Cookie Consent Tools vorbei. Website-Nutzer sollten sich nun vor Besuch einer Website ein wenig Zeit nehmen und sich vergewissern, welche Cookies zugelassen werden sollen. Auch wenn ein Cookie Consent Tool anfangs lästig wirkt, ist es doch sehr viel sinnvoller als die wirklich nervigen Werbe-Pop-Ups von vor ein paar Jahren…