Cookie Consent Tools

Aktuell sehen Websites wieder aus wie vor 15 Jahren: Um an die Infos zu kommen, muss man erst mehrere Banner wegklicken. Doch diese erfüllen einen wichtigen Zweck.

Anders als die Werbebanner und Pop-Ups von vor einigen Jahren haben die aktuellen Banner die Aufgabe, für mehr Datenschutz im Rahmen der DSGVO zu sorgen. Denn hier entscheidet sich, wie viele Daten der jeweiligen Website überlassen werden. Dies funktioniert mit sogenannten Cookie Consent Tools.

Was sind Cookies?

Cookies, klingt lecker, hat aber nichts mit Dessert zu tun. Der Begriff beschreibt kleinste Datenpakete zur Optimierung der persönlichen Nutzererfahrung auf Websites. Konkret werden Informationen zur Nutzung der Website gespeichert, die im weiteren Verlauf die Nutzererfahrung optimieren sollen. Am einfachsten lässt sich das z.B. mit den Cookies von Google Analytics oder YouTube erklären. Werden die Cookies von Analytics gesetzt, so fließt die Website-Nutzung in das Tracking mit ein. Anhand des Trackings kann im Bereich der Suchmaschinenoptimierung das Verhalten der Websitenutzer analysiert werden, um Optimierungen an der Seite vornehmen zu können. Werden die Cookies von YouTube gespeichert, so stehen alle auf der Seite eingebundenen YouTube-Videos sofort zur Verfügung. Kompliziertere Cookies soergen z.B. dafür, dass bei der Verwendung von Onlineshops erfasst wird, welche Produkte für den Nutzer interessant waren. Diese Produkte werden bei einem erneuten Besuch als mögliche Artikel gesondert präsentiert. Was einmal gewährt wurde, wird für die Zukunft gespeichert. Allgemein dauert diese Zukunft allerdings nur 30 Tage, dann werden die meisten Cookies automatisch gelöscht.

Cookies dienen somit der Verbesserung der User Experience. Gleichzeitig lässt sich mit Ihnen dadurch aber auch ein recht akkurates Bild der Person anfertigen, die diese Websites besucht. Aus Marketingsicht interessant, aus Datenschutzgründen grenzwertig – weshalb es nun einen entsprechenden Cookie Consent gibt.

Was sind Cookie Consent Tools?

Der Cookie Consent erlaubt Website-Nutzern eine möglichst genaue Bestimmung darüber, welche Cookies auf welcher Website gesetzt werden dürfen oder nicht. Als Verbraucher erlangt man sozusagen ein Stück weit das Recht auf seine eigenen Daten zurück. Um diese Entscheidungen einfach und übersichtlich zu treffen, haben mittlerweile die meisten Websites ein entsprechendes Cookie Consent Tool. Laut eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes besteht für Website-Betreiber die Pflicht, eine Einwilligung für alle Cookies einzuholen, die aus technischer Sicht nicht zwingend notwendig sind. https://www.it-recht-kanzlei.de/eugh-cookie-informierte-einwilligung-pflicht.html. Anfang Dezember wurde diese Pflicht um das Gesetz zur Regelung des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre in der Telekommunikation und bei Telemedien (TTDSG) erweitert (https://www.it-recht-kanzlei.de/cookie-einwilligungspflicht-ttdsg.html). Alle Cookies, die für den Betrieb der Seite elementar sind, werden automatisch gesetzt. Alle anderen Cookies werden durch das Consent Tool verwaltet.

Um nicht alle Cookies einzeln akzeptieren oder ablehnen zu müssen, werden diese üblicherweise in drei Kategorien eingeteilt:

  • Essenzielle/Notwendige Cookies: Diese Cookies sind erforderlich, um die Seite fehlerfrei benutzen zu können. Hierunter fallen z.B. Session-Cookies oder Cookies, die Artikel während des kompletten Nutzungsprozesses eines Onlineshops im Warenkorb behalten.
  • Funktionale Cookies: Diese Cookies sind aus technischer Sicht nicht zwingend notwendig, allerdings führt ihre Verwendung langfristig zu einer verbesserten Usability der Seite. Typischerweise fallen hier Cookies von Tracking-Anbietern wie Google Analytics, Hotjar oder ähnlichen Tools darunter. Ohne Tracking kann eine Website zwar problemlos funktionieren, allerdings führt die Analyse der Trackingtools langfristig zu einer Optimierung der Usability und der allgemeinen Seitenstruktur, wovon Website User profitieren.
  • Marketing Cookies: Diese Cookies haben unmittelbare Auswirkung auf die komplette Nutzung des Webs und Social Media, weil hier Informationen für das Online-Marketing gespeichert werden. Über Google Remarketing oder Facebook Pixel ist es Marketingexperten möglich, die Nutzerstruktur zu verstehen und absolut zielgerichtete Google Ads oder Social Ads zu schalten. Am besten lassen sich Marketingcookies mit dem Beispiel erklären, dass User sich ein bestimmtes Produkt in einem Onlineshop wie Amazon angesehen haben und Minuten später exakt dieses Produkt in einem sozialen Netzwerk als Werbung ausgespielt bekommen.

In einem Cookie Consent Tool kann man nun passgenau auswählen, welche der Cookie-Kategorien zugelassen und welche abgelehnt werden sollen.

Welche Cookie Consent Tools gibt es?

Immer wenn neue Technologien oder Gesetzmäßigkeiten auftauchen, werden zahlreichen, mitunter verschiedenste Anbieter tätig. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass es eine Vielzahl an unterschiedlichsten Cookie Consent Tool Anbietern gibt. Diese unterscheiden sich in zahlreichen Parametern wie Firmensitz, Hosting, technologischer Voraussetzung, Eignung für unterschiedliche CMS Systeme und natürlich durch den Preis.

Die gängigsten Tools sind Folgende:

  • Usercentrics: Dieses Unternehmen hat seinen Firmensitz in Deutschland, das Hosting läuft über einen eigenen Server in der EU. Der Einbau ist relativ einfach gestaltet, da der JavaScript-Codeschnipsel lediglich im Code implementiert werden muss. Bei Pimcore funktioniert das z.B. über die Marketingsettings. Der Cookiebanner ist auf die CI des Unternehmens anpassbar und wird in jedem CMS akzeptiert. 
  • Cookiebot: Das Unternehmen mit Sitz in Dänemark macht keine Angaben über den Ort des Hostings, vermutlich wird dies jedoch in der EU vorgenommen. Der Cookiebot ist für jedes CMS geeignet und lässt sich über Codeschnipsel oder Tag Manager einbauen. Der Cookiebanner lässt sich individuell anpassen. Besonderheit des Cookiebots ist ein Geo-Targeting, so dass der Banner nur in individuellen Ländern, in denen die Datenschutzbestimmungen relativ strikt sind, angezeigt wird. Usercentrics hat sich im September 2021 mit Cookiebot zusammengeschlossen, um verschiedene Kundensegmente anzusprechen: Usercentrics für größere Unternehmen, Cookiebot für kleine und mittlere Unternehmen.

Neben diesen bekannten Tools gibt es mit dem Consent Management Provider, Onetrust, ccm19 oder Borlabs Cookie noch weitere, kleinere Tools. Ihnen allen ist gemein, dass sie die Auswahl der Cookies managen und somit datenschutzrechtlichen Bestimmungen vollends entsprechen.

Fazit

Des einen Freud, des anderen Leid. Dank der Datenschutzbestimmungen verfügen Marketing-Spezialisten über weniger Material zur Optimierung und Anzeigenschaltung – andererseits ist dem unwillkürlichen Datenklau dank der Cookieverordnung nun erstmalig Einhalt geboten, da nun jeder Nutzer entscheiden kann, wie viel er von sich im Netz preisgibt. Für Unternehmen führt nun kein Weg mehr am Einsatz eines Cookie Consent Tools vorbei. Website-Nutzer sollten sich nun vor Besuch einer Website ein wenig Zeit nehmen und sich vergewissern, welche Cookies zugelassen werden sollen. Auch wenn ein Cookie Consent Tool anfangs lästig wirkt, ist es doch sehr viel sinnvoller als die wirklich nervigen Werbe-Pop-Ups von vor ein paar Jahren…