Im Internet jagt ein Trend den nächsten – nicht nur die zugrundeliegenden Technologien verändern sich rapide, auch der Designaspekt ist ständigen Veränderungen unterworfen. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht neue Trends ausgerufen werden und besonders um die Jahreswende herum folgen dann scharenweise Rückschauen oder Vorhersagen. Oft sorgt der ständige Wandel für Besorgnis: ist die Seite meiner Firma noch modern? Kann ich mitreden, wenn es um Scrollytelling, Responsive Type und Microinteractions geht (Auflösung am Ende)? Fest steht, dass viele der sogenannten Trends eher spezialisierte Anwendungsfälle darstellen und somit weder immer angewandt werden können noch für alle Seitentypen in Frage kommen.
Die grafischen Grundbestandteile einer Webseite müssen so solide wie minimalistisch sein: Schriftarten, Bilder, Grafiken sowie Farben werden von den Designern sorgfältig ausgewählt und in einem Katalog zusammengestellt. Schon diese Grundelemente müssen eine Reihe von Faktoren kombinieren.
Corporate Design: Welche Vorgaben gibt es bereits von der Seite des Unternehmens? Dazu zählen häufig Schriftarten, Farben und Logos, die für die Außenkommunikation wichtig sind. Nicht alle Vorgaben aus dem Design sind auch für die Umsetzung auf der Webseite verwendbar und müssen gegebenenfalls ersetzt werden.
Marke und Ausstrahlung: Wie wird die Verbindung zwischen der Webseite und dem Unternehmen hergestellt? Welche Elemente haben im Webdesign besondere Wirkungen und Effekte? Falls es wenig oder keine Vorgaben aus dem Printdesign der Firma gibt, tauchen hier oft Fragen auf. Wir bieten Ihnen deshalb an, Ihr Unternehmen in einem Workshop kennenzulernen, um gemeinsam herauszufinden, wie Sie sich die Ansprache an den Kunden vorstellen und welche Attribute für die Ausstrahlung Ihres Unternehmens, Produktes oder Ihrer Dienstleistung essentiell sind. Authentizität spielt eine große Rolle, schließlich sollen die Kunden Ihr Unternehmen auch im Web wiedererkennen.
Natürlich bietet sich hier auch viel Freiraum für Experimente und Potential für die Erschließung neuer Zielgruppen, etwa über die Verwendung von emotionalen Elementen wie Videos oder 3D-Produktkonfiguratoren.
Anwendungsszenario: Die Grundbestandteile der Seite sollen möglichst flexibel sein, vor allem da sich die Gewohnheiten der Nutzer über viele Plattformen und Systeme verteilen. Elemente müssen in vielen Kontexten funktionieren, um Ihre Marke wiedererkennbar zu machen: als Teile einer Webseite, die am Heimrechner aufgerufen wird, als mobile Seite oder App, als Werbebanner oder als Post in einem sozialen Netzwerk. Ein Katalog mit allen verfügbaren grafischen Elementen dient dann auch verschiedenen Abteilungen als Referenz: Welche Schriftarten, Farben und Formen kann ich in verschiedenen Medien einsetzen?
Usability: Ein besonderer Anspruch an grafische Grundelemente liegt in der Usability, also der tatsächlichen Interaktion mit dem Nutzer. Während beispielsweise dünne Schriften häufig edel wirken, kann schnell die Lesbarkeit leiden, weil der notwendige Kontrast fehlt. Ebenso bedacht wird etwa der Einsatz von Farben in verschiedenen Kulturen oder für Nutzer mit Farbenblindheit. Hinzu kommt der Aspekt der verwendeten Plattformen: Kommt ein Großteil der Nutzer über mobile Geräte auf die Seite, würde die großflächige Verwendung von Videos oder anderen datenlastigen Elementen wenig Sinn ergeben.
Modernität: Die tatsächlichen Trends im Webdesign ändern sich ähnlich subtil wie die Mode. Sie sind auch in großem Maße von den Designvorgaben aktueller Betriebssysteme (Windows, iOS, Android) beeinflusst. Sprach man vor wenigen Jahren noch von Web 2.0 oder Web 3.0, wurde inzwischen der Versuch einer Versionsbestimmung aufgegeben, da sich in über einer Milliarde Webseiten kaum sinnvolle Kategorien bilden lassen. So ändern sich auch die Sehgewohnheiten der Nutzer: Anfang 2017 sind klare Linien und „flaches Design“ an der Tagesordnung, die sich an Google Material Design und dem Aussehen der Smartphone-Oberflächen anlehnen.
Tech. Einschränkungen (Code), kommerzielle Einschränkungen (Preis): Zu guter Letzt stehen hinter der Erstellung des Design-Kataloges auch oftmals technische und wirtschaftliche Überlegungen. Der Aufwand der Umsetzung einer Seite verringert sich etwa bei einer kleinen Anzahl von verwendeten Schriftarten oder grafischen Elementen; auch die anschließende Pflege der Inhalte wird überschaubarer. Zudem beachten unsere Designer auch die Auswahl und Verfügbarkeit von Bildern – schließlich soll es auch in einigen Monaten und Jahren noch möglich sein, die eingesetzten Bilder zu ergänzen. Gerade wenn Fotografien wesentlicher Bestandteil der Seite sind, sollten diese aus einer sicheren und bezahlbaren Quelle stammen, wie etwa einer verifizierten Bilddatenbank.
Dies ist nur eine Auswahl an Überlegungen, die hinter der Erstellung der grafischen Bausteine stehen. Der Prozess des Designs orientiert sich an diesen Vorgaben und wir freuen uns, mit Ihren transparent über unsere Design-Entscheidungen zu sprechen, um gemeinsam zu einem optimalen Ergebnis zu gelangen.
Und was verbrigt sich nun hinter den Schlagworten Scollytelling, Responsive Type und Microinteractions?
Scrollytelling beinhaltet das Erzählen von Geschichten innerhalb einer längeren Seite mit viel Text, Bilder, Videos etc. (von scrolling + storytelling). Responsive Type sind Schriftarten, die ihre Größe je nach Betrachtungsmedium flexibel verändern können und Microinteractions sind kleine Animationen, etwa auf Buttons oder in Formularen, die Lebendigkeit in das Design bringen.
Als Digitalagentur helfen wir Ihnen gerne bei Fragen zum Webdesign!