TikTok ist ein SOZIALES NETZWERK ähnlich wie Instagram oder Facebook. Anstelle von Bildern werden hier jedoch kurze selbstgedrehte Videos mit Hintergrundmusik geteilt. In den Videos wird getanzt und/oder synchron mitgesungen.
TikTok oder „Douyin“ existiert seit September 2016. Gegründet wurde das Unternehmen von Zhang Yiming, dem Gründer der in Beijing ansässigen Firma ByteDance. Im November 2017 kaufte TikToks Muttergesellschaft Musical.ly, eine weitere chinesische Kurzvideo-Social-Plattform, für 800 Millionen US-Dollar auf. 2018 starteten sie eine Partnerschaft mit Modern Sky, um Musik zu monetarisieren. Anschließend erfolgte im August 2018 die Namensänderung von Musical.ly in TikTok.
Die monatlichen weltweiten Nutzerzahlen betragen aktuell ca. 200 Millionen, aufgeteilt auf Android- und iOS Nutzer.
Android Nutzer:
Quelle: STATISTA
iOS Nutzer:
Quelle: STATISTA
Damit spielt TikTok zwar bei weitem noch nicht in den Sphären von Instagram (1 Mrd.) oder Facebook inkl. Messenger (2,9 Mrd.), der rasante Anstieg in den letzten Monaten macht das Netzwerk dennoch interessant. Auch die monatlichen Downloadzahlen von TikToks im Playstore sprechen für sich. Im Februar war TikTok zum Beispiel die am meisten heruntergeladene App im deutschen Google Play Store.
Quelle: STATISTA
TikTok ist also definitiv einen näheren Blick wert.
Das Netzwerk ist deshalb so interessant, weil seine Nutzer relativ jung sind. Dies zeigt eine Statistik des Unternehmens App Annie.
Quelle: APP ANNIE
Demnach sind 69% der TikTok User zwischen 16 und 24 Jahre alt. Diese Zielgruppe ist für Unternehmen speziell aus Sicht der Markenbildung höchst interessant. Unternehmen haben hier die Chance, eine starke Markenbindung zu erzeugen und langfristig loyale Kunden zu binden. In einigen Jahren werden diese Nutzer über hohe Kaufkraft verfügen.
Unternehmen befinden sich ständig im Kampf um neue, loyale Kunden – TikTok ist hierfür ein hervorragendes Netzwerk.
Wie verhält sich TikTok im europäischen Vergleich? Das amerikanische Onlinemagazin Digiday veröffentlichte im November 2019 ein Pitch Deck für den europäischen Markt von TikTok.
Quelle: DIGIDAY
Laut des Pitch Deck nutzen monatlich 5.5 Millionen Deutsche TikTok. Zum Vergleich, im Januar 2019 waren es noch 4.1 Millionen. Deutschland und UK sind demnach die wichtigsten Länder, in denen die User am meisten Content generieren oder rezipieren.
Den Statistiken zufolge beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer der deutschen 50 Minuten. Und das jeden Tag! Außerdem wird die App pro Tag 10-mal geöffnet. Zum Vergleich, Anfang 2019 waren es noch 39 Minuten und 8 App Öffnungen. Im Durchschnitt kommen wir Deutsche auf eine Video Aufrufzahl von 13.4 Milliarden. Diese betrug im Januar 2019 noch 6.5 Milliarden.
Statistiken Anfang 2019
Quelle: DIGIDAY
Der große Erfolg von TikTok ist die Tatsache, dass eine sehr junge Zielgruppe sehr häufig mit der App interagiert, Content erstellt und diesen teilt. So entstehen sehr schnell virale Inhalte, also Inhalte mit extrem hoher Reichweite.
Unternehmen können dies mit kreativen Kampagnen, z.B. mit Hashtag-Challenges perfekt zur Verbreitung Ihrer Markenbotschaft nutzen.
Challenges sind ein wesentlicher Bestandteil von TikTok Content. Sie eignen sich zudem als attraktive Werbemaßnahme. Dies bestätigt zum Beispiel die Werbekampagne #PUNICADANCE. Nutzer tanzen in ihren Videos im Split Modus mit Punica Früchten.
Mehr als 35.000 User produzierten unter dem Hashtag Videos. Insgesamt erreichte der Content 40 Millionen Aufrufe. Die Kampagne hatte eine starke Wirkung, da man mit reichweitestarken TikTokern zusammenarbeitete und für die Challenge ein eigener Song erstellt wurde.
Selbstverständlich nutzen die Betreiber von TikTok die Beliebtheit des Netzwerks, um mittels Anzeigenschaltung auch monetären Gewinn zu erzielen.
Die Anzeigenschaltung funktioniert dabei ähnlich wie bei den Facebook Ads. Zu Beginn erfolgt die Auswahl des Kampagnenziels sowie die Festlegung des Kampagnenbudgets. Im nächsten Schritt werden die verschiedenen Placements ausgewählt. Anzeigen können in TikTok selbst, in sogenannten Newsfeed-Apps, in Vigo, einer indischen Bild- und Videobearbeitungs-App sowie im Audience Network von TikTok platziert werden. Aufgrund der Netzwerk-Nutzung macht zu diesem Zeitpunkt wohl nur die Platzierung im TikTok-Feed selbst Sinn.
TikTok bietet das Targeting nach diversen Zielregionen, Spracheinstellungen und Interessen der Nutzer an. Es gibt keine feste Alterseinstellung, sondern sechs verschiedene Altersstufen, aus denen man auswählen kann. Aufgrund der Nutzerstruktur macht eine spezielle Alterseingrenzung aber nur wenig Sinn. Zusätzlich können auch verschiedene Endgeräte sowie Verbindungstypen und Betriebssysteme ausgewählt werden.
Der große Unterschied zu FACEBOOK ADS ist die Erstellung der Creatives, also Anzeigeninhalte. Hier bietet TikTok zwei Möglichkeiten. Zum einen kann automatisiert aus allen bereits hochgeladenen Inhalten verschiedene Anzeigenkombinationen automatisch erstellt und getestet werden. Anhand von MACHINE LEARNING werden so die besten Formate identifiziert und ausgespielt. Wer selbst Inhalte erstellen möchte, kann mit dem Video Creation Kit aus zahlreichen Templates auswählen und eigene Creatives nach Vorgabe erstellen.
Da bei TikTok jedoch eher die Viralität der von den Nutzern kreierten Inhalte im vordergrund steht, ist es fraglich, wie sehr sich die Anzeigen lohnen.
TikTok erlebt im Moment einen riesigen Aufstieg – allerdings haben auch andere Netzwerke so begonnen, bevor der Einbruch kam. Ob sich TikTok langfristig am Markt halten kann, wird die Zukunft zeigen. Aktuell ist es jedoch vor allem für größere Unternehmen ein wertvolles Instrument zur Markenbildung und Kundenbindung.
HTTPS://WWW.FUTUREBIZ.DE/ARTIKEL/TIKTOK-STATISTIKEN-2019/
HTTPS://T3N.DE/NEWS/MARKETING-TIKTOK-KREIERST-1256507/
HTTPS://WWW.FUTUREBIZ.DE/ARTIKEL/TIKTOK-NUTZERZAHLEN-DEUTSCHLAND/
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