26.06.2019

Social Media 2019 - Teil 2

In unserem zweiten Teil der Social Media-Analyse beschäftigen wir uns mit Business-Netzwerken, mit in Deutschland eher unbekannteren Netzwerken sowie den allseits beliebten Instant-Messengern.

LinkedIn & XING

In dem zu Microsoft gehörenden Netzwerk LINKEDIN spielt die Pflege und das Knüpfen von Geschäftskontakten eine vorrangige Rolle. Das Netzwerk verfügt über 546 Millionen Mitglieder in mehr als 200 Ländern. Somit ist LinkedIn das größte Business Netzwerk der Welt. LinkedIn zeichnet sich aber nicht nur durch das Networking aus, sondern wird auch häufig von Unternehmen für gezieltes Recruiting neuer Mitarbeiter genutzt. Darüber hinaus haben Arbeitsuchende die Möglichkeit, sich in dem populären Netzwerk über den potenziellen Arbeitgeber zu informieren. Seit Februar 2009 ist das Netzwerk auch in deutscher Sprache verfügbar, allerdings wird in der D-A-CH Region in Hinsicht auf die lokalen Märkte das Business Netzwerk XING bevorzugt. LinkedIn wird im deutschsprachigen Raum vor allem für die internationale Vernetzung eingesetzt.

Während sich auf LinkedIn in Deutschland, Österreich und der Schweiz ca. 12 Millionen Nutzer befinden, kann die Plattform XING im deutschsprachigen Raum 15 Millionen User vorweisen. Insbesondere in Deutschland spielt XING eine übergeordnete Rolle mit ca. 13 Millionen Nutzer.

Die Entwicklung der Nutzerzahlen der beiden Netzwerke in den deutschsprachigen Regionen verlaufen ähnlich. Beide Netzwerke konnten im letzten Jahr ein gutes Plus aufzeigen. Bei XING stieg die Anzahl der Nutzer sogar um 35% an.

Die Business Netzwerke werden auch in Zukunft erfolgreich sein, da insbesondere Themen wie z.B. Online Recruiting für die Unternehmen und Arbeitnehmer eine immer wichtigere Rolle spielen werden. Die repräsentative Darstellung sowie die Imagebildung sind weitere wichtige zukünftige Aspekte auf Arbeitnehmer- sowie Arbeitgeberseite. Insbesondere XING hat im deutschsprachigen Markt mit der Akquise der Informationsplattform Kununu einen weiteren Trumpf in der Hinterhand.

Da beide Netzwerke zweifelsohne über gewisse Vorzüge verfügen, macht es durchaus Sinn, auf beiden Plattformen Präsenz zu zeigen, um diese für die jeweiligen Bedürfnisse optimal zu nutzen.

WhatsApp

Wenn wir über Social Media sprechen, müssen wir natürlich auch über die Instant-Messenger-Dienste sprechen. In Deutschland liegt der Instant-Messenger WhatsApp auf Platz drei der beliebtesten sozialen Medien. WHATSAPP muss sich in Deutschland nur den Giganten YOUTUBE und FACEBOOK als meistgenutztes soziales Medium geschlagen geben. Wie beliebt WhatsApp als Instant-Messenger-Dienst ist, zeigt unteranderem auch das Ranking des Apple App Stores. Dort befindet sich WhatsApp in der social network Kategorie in Deutschland auf Platz 1 und in den USA auf Platz 3.

Dass man INSTANT-MESSENGER auch wirtschaftlich nutzen kann, zeigen einige Unternehmen schon seit Jahren sehr erfolgreich. Zum einen kann WhatsApp als Service Tool die Bindung zum Käufer stärken, zum anderen ist der Messenger prädestiniert für moderne Newsletter.

WhatsApp wird für Unternehmen immer interessanter, da WhatsApp-CEO Matt Idema 2018 verkündet hatte, dass sich der Messenger im Jahr 2019 für Werbung öffnen wird. Dieser Umstand resultiert aus dem Kauf WhatsApp`s durch FACEBOOK aus dem Jahr 2014. Denn in diesem Jahr wurde beschlossen, dass WhatsApp die ersten 5 Jahre keinen Profit machen dürfe. Seit Februar 2019 gilt diese Abmachung allerdings nicht mehr.

Die Anzahl der monatlichen aktiven WhatsApp Nutzer hat sich seit 2004 auf 1,5 Milliarden verdreifacht. Auch in Zukunft werden sich die Messenger technisch weiterentwickeln und die Zahl von Instant-Messenger-Nutzern stetig steigen.

Pinterest

Was steckt hinter dem sozialen Netzwerk PINTEREST? Im Vordergrund steht der Austausch von Hobbys, Rezepten, Einrichtungsideen u.v.m. mithilfe von Pinnwänden. Mit ca. 250 Millionen Nutzern gehört das soziale Netzwerk weltweit zu den Schwergewichten in der Social Media-Branche.

Das Besondere an diesem Netzwerk ist die Nutzung als visuelle Suchmaschine, deren Ergebnisse bzw. Pins und nützliche Ideen sich an der eigenen Pinnwand speichern lassen.

Das Netzwerk spielt auch im digitalen Marketing eine große Rolle, da es als Unternehmen möglich ist promoted pins zu buchen. Weltweit zählt die Plattform zu den sechs wichtigsten Social Media-Plattformen für Unternehmen. Laut Pinterest haben 68% der aktiven Nutzer eine Marke oder ein Produkt über Pinterest entdeckt. Des Weiteren gaben 93% von aktiven Pinnern an, Einkäufe über Pinterest zu planen. Eine weitere sehr interessante Statistik besagt zudem, dass 40% der Pinterest Nutzer über ein Haushaltseinkommen von 100.000 $ verfügen.

Dass Pinterest die Monetarisierung und die Markenbekanntheit weiter ausbaut, lässt sich an dem offiziellen Start der Pinterest Anzeigen in Deutschland, Österreich, Spanien und Italien im März 2019 erkennen. Zudem ist die internationale Expansion in den europäischen Ländern Belgien, Portugal, den Niederlanden sowie der Schweiz geplant.

Wie beliebt Pinterest vor allem auf mobilen Endgeräten ist, zeigt das Mobile App Ranking in den USA und in Deutschland im Apple App Store. Dort befindet sich die Pinterest App auf Platz 4. Überhaupt verwenden 80 % der Pinterest User die mobile Pinterest App. 85% aller Pinterest-Suchen werden daher mobil generiert.

Wie es scheint wird der Weg von Pinterest auch weiterhin steil nach oben führen und Jahr für Jahr mehrere Nutzer anziehen. Die Öffnung für Werbetreibende auf dem europäischen Markt machen das Netzwerk zudem zu einem attraktiven Werbeinstrument für europäische Firmen. Sollte also auch Ihre Idee oder Ihr Produkt visuell gut umsetzbar sein, dann zögern Sie nicht und beginnen Sie mit Pinterest als geeignetes Marketinginstrument.

Houseparty

Wie wir bereits in unserem ersten Teil erörtert haben, gehen jedes Jahr neue Netzwerke mit neuen Ideen an den Start, die den etablierten sozialen Netzwerken die Show stehlen wollen. Nun kommen wir in diesem Artikel zu den der Masse etwas unbekannteren Netzwerken, die aber in der Zukunft zum Erreichen einer jüngeren Zielgruppe extrem wichtig werden könnten.

Einen neuen Hype generierte die App HOUSEPARTY. Diese App bezeichnet sich als face-to-face social network bei dem es möglich ist, mit bis zu 8 Leuten gleichzeitig einen Videochat zu führen. Mit einem Antippen ist man sofort live mit seinen Freunden zusammen.  Das Besondere an diesem Netzwerk ist, dass es sich von den Gepflogenheiten der üblichen Netzwerke abhebt. Nutzer müssen keinen Content liefern, sich nicht selbst darstellen und keine Likes generieren. Dieses Netzwerk reduziert sich auf das Wesentliche und bringt Freunde in einer privaten Atmosphäre zusammen. Damit wird es natürlich nicht in die Sphären der Branchengrößen vordringen, aber bietet zumindest eine nette Alternative.

Vero

Eintagsfliege oder mehr? Anfang 2018 wurde das soziale Netzwerk Vero extrem gefeiert. Die Gründe, weshalb das 2015 gegründete Netzwerk auf einen Schlag so erfolgreich wurde, sind nicht wirklich bekannt. Was aber war an Vero so interessant? Welche Vorteile bietet das Netzwerk im Gegensatz zu den Etablierten?

VERO bezeichnet sich als „True Social“ Netzwerk, da die Beiträge chronologisch sortiert werden und nicht wie bei Facebook oder Instagram einem Algorithmus zum Opfer fallen. Auf der Plattform können Videos und Bilder sowie Beiträge mit Links, Musik, Orte oder Buchtitel gepostet werden.

Was ist von dem 2019er Hype übriggeblieben? Die ganz große Euphorie ist verflogen, allerdings spielt die Plattform in den USA immer noch eine Rolle. Aktuelle Nutzerzahlen sind leider nicht bekannt.

Aufgrund seiner Ähnlichkeit zu den Branchenführern Facebook und Instagram, wird dieses Netzwerk ohne weiterer USPs über keine Relevanz in der Social Media-Welt verfügen. Böse Zungen würden auch behaupten, dass der Niedergang vorhersehbar war, da der Erfolg lediglich auf dem angeblichen Kauf wichtiger Influencer basierte.

Twitch

Twitch ist ein Live-Streaming-Videoportal, das 2007 als Schwesterseite von Justin.tv, aufgrund des rasanten Wachstums der Videospielkategorie, online ging. Die Channels sowie die Zuschauerzahlen auf Twitch wuchsen über die letzten Jahre konstant. Im Februar 2019 erreichte Twitch eine durchschnittliche Anzahl von 1.311.802 Viewer. Das All Time Peak an Streams wurde im August 2018 mit 3.987.461 Nutzern gemessen.

Obwohl Twitch eher als Streaming-Anbieter für Gamer bekannt ist, hat das Live-Streaming-Videoportal weitaus mehr zu bieten. Mittlerweile gibt es zahlreiche andere Channels bei denen man live verfolgen kann, wie Streamer z.B. Restaurants testen oder Fitness als Thema in den Fokus stellen.  

Als Werbeplattform ist Twitch für viele Unternehmen Gold wert, denn auf Twitch befinden sich täglich nicht nur zahlreiche User, sondern auch eine kaufkräftige Zielgruppe. Damit diese Zielgruppe auch entsprechend beworben werden kann, bietet Twitch den Unternehmen die Möglichkeit für Videoanzeigen, Displayanzeigen und Native-Advertising.  Aber auch Influencer Marketing spielt auf der Plattform Twitch eine große Rolle, denn die Protagonisten der Twitch Channels werden wie Rockstars gefeiert und verehrt.  

Wie sieht es in Zukunft mit Twitch aus? Wir würden nicht so weit gehen und sagen, dass Twitch das Live-Fernsehen der Zukunft ist, aber wir sind uns sicher, dass Twitch sich auch abseits von der äußerst populären und stetig steigenden Gamerschaft weiterentwickeln wird. Insbesondere Twichs Übernahme durch Amazon für 970 Millionen US-Dollar im Jahr 2014 zeigt schon, welch außergewöhnliches Potenzial in diesem Gaming-Riesen schlummert.

Fazit:

Wie man im zweiten Teil unserer Social Media-Reihe erneut feststellen kann, gibt es für jedes Bedürfnis ein entsprechendes Netzwerk. An dieser Stelle sei gesagt, dass es noch weitaus mehr Netzwerke gibt, die sich früher oder später durchsetzen könnten. Anhand unserer Beispiele wird schnell klar, dass es verschiedene Wege gibt, wie große Netzwerke entstehen können.

Aber egal ob sie gehypt werden und von 0 auf 100 an die Spitze stürmen oder generisch wachsen, Portale werden sich meist nur nachhaltig etablieren, wenn sie ihren Nutzern Alleinstellungsmerkmale bieten.

Dass Messenger-Dienste den herkömmlichen sozialen Plattformen schon lange den Rang abgelaufen haben, ist schon lange kein Geheimnis mehr. WhatsApp und der Facebook Messenger haben beide schon die 1,5 Milliarden Nutzergrenze überschritten und auch der in China populäre Dienst WECHAT hat eine Milliarde User geknackt. Es bleibt spannend, wie die Unternehmen ihre Messenger in Zukunft monetarisieren und welche weiteren Werbemöglichkeiten sich mithilfe der Messenger eröffnen.

Zum ersten Teil der Serie geht es HIER.

Quellen:

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