Wenn wir über das Thema Social-Media und deren Plattformen sprechen, dann ist das wie bei der Fußball Nationalmannschaft - jeder hat eine Meinung zu diesem Thema und jeder weiß es besser. An Marketing-Stammtischen fallen Aussagen wie „Facebook ist tot“ oder „Instagram ist ein Muss“ und Fragen wie zum Beispiel „Wie wichtig ist Snapchat?“ und „Was ist eigentlich TikTok?“ kommen auf.
Seit Jahren wird auf Facebook ein Abgesang gehalten, dennoch konnte das führende Netzwerk auch 2018 wieder einen Zuwachs an aktiven Nutzern präsentieren. Während 2017 noch 2 Mrd. Nutzer FACEBOOK aktiv nutzten, konnte das Netzwerk 2018 sogar noch 0,3 Mrd. Nutzer drauflegen.
Woher kommt also die Wahrnehmung, dass Facebook ein „totes“ Netzwerk sei? Zahlreiche Daten-Skandale sowie das nachgewiesene mangelnde Interesse von jungen Leuten lassen darauf schließen, dass Facebook keine Relevanz mehr in der Social Media-Welt besitzt und die Nutzerzahlen stetig abnehmen. Die statistischen Zahlen aber belegen, dass die Nutzerzahlen gestiegen sind, die Altersgruppe sich jedoch verschoben hat. Mittlerweile befindet sich die Hauptzielgruppe von Facebook im Alter zwischen 25 und 34 Jahren.
Angesichts des fehlenden Facebook Nachwuchses kann davon ausgegangen werden, dass Facebook in den nächsten Jahren einen sehr schweren Stand haben wird, allerdings wird das definitiv noch andauern, da die Mutter aller Netzwerke weiterhin über eine treue mitalternde Gefolgschaft verfügt.
2012 teilte der Konzern Facebook mit, dass er INSTAGRAM für eine Milliarde Dollar gekauft hat. Zu diesem Zeitpunkt wurde die gewaltige Summe für die Übernahme eher kritisch gesehen. Wenn man allerdings das enorme Wachstum der Benutzerzahlen betrachtet, muss man den Hut vor der Kaufentscheidung ziehen und Facebook dazu gratulieren auf das richtige Pferd gesetzt zu haben.
Visueller Content steht bei dieser Plattform klar im Mittelpunkt. Insbesondere die Einführung der Instagram Stories haben der Plattform zu weiterer Popularität verholfen. Im Januar 2019 wurden rund 500 Millionen aktive Nutzer von Instagram Stories verzeichnet.
Seit Sommer 2018 hat Instagram mit seiner integrierten Plattform IGTV ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Mit IGTV ist es möglich, vertikal optimierte Videos bis zu einer Stunde auf einem eigenen hierfür geschaffenen Kanal zu veröffentlichen. Die Videos sind entweder über die Instagram App oder über die eigens programmierte IGTV App aufrufbar.
Das 2005 gegründete Videoportal konnte 2018 weltweit 1,9 Mrd. aktive Nutzer verzeichnen. Insbesondere in Deutschland erfreut sich der Branchenprimus im Veröffentlichen von VISUELLEM CONTENT besonderer Beliebtheit. Laut repräsentativen Umfragen der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor und des Marktforschers Toluna ist YOUTUBE das meistgenutzte soziale Medium in Deutschland.
Wohin der Weg der Google-Tochter YouTube gehen wird, bleibt abzuwarten. Durch die Verabschiedung des umstrittenen Artikel 13, der YouTube haftbar für die Urheberrechtsverletzungen seiner Nutzer machen kann und entsprechend einen sogenannten Upload Filter in Europa erfordert, ist eine Aussage zur zukünftigen Entwicklung dieses Netzwerks schwer zu treffen.
Im ersten Quartalsbericht dieses Jahres geht hervor, dass die Anzahl an weltweiten aktiven Nutzern bei 186 Millionen liegt. In Deutschland sind mehr als zwei Drittel der Snapchat-Nutzer maximal 24 Jahre alt. Dieser Umstand ist vor allem für Unternehmen interessant, die sich an eine sehr junge Zielgruppe wenden wollen. Aufgrund der starken Konkurrenz von Instagram Stories und des Social Media-Netzwerks Tik-Tok, wird 2019 ein wegweisendes Jahr für Snapchat.
Mit TikTok hat ein asiatischer Anbieter den Markt erobert, der in etwa dieselbe Zielgruppe wie Snapchat anspricht. Momentan liegen die Nutzerzahlen bei ca. 130 Millionen aktiven Menschen – Tendenz steigend. Nach der Fusion mit dem äußerst beliebten Netzwerk Musical.ly ist TikTok stark auf dem Vormarsch beim Ausspielen von visuellem Content auf sozialen Netzwerken.
Seit geraumer Zeit werden erste Werbeformate auf der Plattform getestet und machen das Netzwerk in Zukunft auch für Unternehmen interessant.
Für lange Zeit war Facebook der absolute Branchenprimus. Heute haben sich viele junge angriffslustige Netzwerke mit interessanten Konzepten und Ansätzen auf dem Markt etabliert. Der Fokus der sozialen Netzwerke hat sich in den letzten Jahren definitiv auf die Verteilung von visuellem Content verlagert. Der Markt ist sehr schnelllebig geworden und die Konkurrenz zwischen den einzelnen Netzwerken hat stark zugenommen. Diverse Millionen Deals, Fusionen und sonstige wirtschaftliche Schachzüge der einzelnen Unternehmen haben zum derzeitigen Status Quo der Social Media-Welt geführt.
Positiv bleibt anzumerken, dass mittlerweile viele interessante Nischenprodukte auf dem Markt sind. Für die Wünsche und Bedürfnisse jedes Nutzers ist in der heutigen Zeit ein entsprechendes Netzwerk vorhanden. Die starke Konkurrenz zwischen den Netzwerken und der Wettkampf nach neuen Nutzern wird auch in Zukunft weitere innovative Neuerungen und Ideen hervorbringen.
Die große Vielfalt an Netzwerken bedeutet für Unternehmen und Webetreibende, im ersten Schritt die jeweilige ZIELGRUPPE ZU ANALYSIEREN und im zweiten Schritt herauszufinden auf welchen Netzwerken sich diese befinden. Darüber hinaus muss natürlich ermittelt werden, welche Arten von Werbemittel auf den jeweiligen Netzwerken funktionieren.
Netzwerke wie Facebook sind also nicht tot, sondern bedienen einfach eine andere Zielgruppe als früher. Die User nutzen nicht mehr das eine große Netzwerk, sondern verteilen ihre Interessen auf verschiedene Netzwerke, die das jeweilige Bedürfnis befriedigen.
Im zweiten Teil dieses Artikels werden wir uns mit Business Netzwerken wie z.B. LINKEDIN, mit beliebten Messengern wie z.B. WhatsApp sowie mit weniger bekannten Netzwerken, wie das bei jungen Leuten beliebte face-to-face Netzwerk Houseparty, auseinandersetzen.
HIER geht es zum zweiten Teil der Serie.
Als Digitalagentur helfen wir Ihnen zu einem effektiven Social Media Management für Ihr Unternehmen!