Am 28. Oktober 2021 hat Mark Zuckerberg in einer Live-Ansprache das Rebranding des Facebook-Konzerns zu „Meta“ bekanntgegeben. Damit soll ausgedrückt werden, dass es noch viel in der Technik zu entwickeln gibt, was man sich heute noch gar nicht vorstellen kann. Welche Änderungen damit einhergehen, welche Gründe dahinterstehen und wie die Zukunft laut Zuckerberg aussieht, versuchen wir im Folgenden aufzuklären.
Nachdem der Google-Konzern seinen Namen 2015 in „Alphabet“ abgeändert hat, zieht nun auch Facebook mit dem neuen Namen „Meta“ nach. Bei Google war damals einer der Hauptgründe, zu zeigen, dass hinter dem Konzern nicht nur die Suchmaschine und Dienste, wie Google Maps stehen, sondern ein umfassenderes Produktportfolio mit Android, YouTube, u.v.m.
Das trifft auch bei Meta zu. Laut Zuckerberg spiegelt Facebook nicht die gesamte Breite des Konzerns wider. Mittlerweile ist das Unternehmen viel mehr als das – es ist darüber hinausgewachsen.
Weiter erhofft sich das Unternehmen, dass mit dem neuen Namen auch ein Imagewechsel einhergeht. Der Ruf von Facebook hat in den letzten Jahren immer mehr gelitten. Datenschutz, Polarisierung, fehlende oder falsch gerichtete Zensur, politische Einflussnahme – die Liste der Kritikpunkte ist lang. Besonders die zuletzt veröffentlichten firmeninternen Unterlagen beweisen, dass sich der Konzern seiner Verantwortung und seiner Einflussnahme durchaus bewusst ist, aber Profit über Moral stellt.
Obwohl die Pläne zum Rebranding bereits länger in der Schublade liegen und spätestens mit dem Ankauf von Oculus, dem Hersteller von Virtual Reality Brillen konkret wurden, ist die jetzige Veröffentlichung stark vor dem Hintergrund positiver PR zu sehen. Zukünftige Produkte von Meta sollen nicht unter dem schlechten Image leiden. Der Name soll somit auch eine neue Identität für das Unternehmen schaffen und von den alten Mustern wegkommen.
Mit dem neuen Namen ist Facebook als Plattform bzw. als Produkt einen Schritt in den Hintergrund getreten. Es steht jetzt nicht mehr für das Unternehmen, sondern lediglich als eines seiner Produkte. Somit reiht sich der Dienst auf der Produktebene neben Whatsapp und Instagram ein. Die einzelnen Plattformen sollen jedoch alle ihren gewohnten Namen behalten. Lediglich der dahinterstehende Konzern will sich klar abgrenzen und verdeutlichen, dass er für alle Produkte gleichermaßen steht.
Weiter ist werden Produkte, wie VR-Brillen, die vorher „Oculus“ hießen, nun unter dem Namen „Meta“ vertrieben. Auch das Aktienkürzel ändert sich von FB auf MVRS.
Die Marke soll nicht mehr nur als reines Social Media Unternehmen wahrgenommen werden, sondern als die Menschen verbindendes Unternehmen.
Ein neuer Weg soll eingeschlagen werden, nämlich in Richtung Metaverse.
In seiner Ansprache ging Zuckerberg auch auf eine zukünftige, sehr große Innovation ein. Die neue Generation des Internets – wie Zuckerberg es nannte – soll das Metaverse werden.
Das Metaverse soll einen virtuellen Raum darstellen, in welchem sich Personen untereinander so austauschen können, als würden sie nebeneinanderstehen. Die anderen Personen können aber theoretisch von überall auf der Welt aus dem Raum beitreten. Die Idee dahinter ist es, die Menschen zu verbinden und Ihnen das Gefühl zu geben, sie wären real dabei. Der Zugang erfolgt via VR-Brille.
So sollen auch virtuelle und physische Elemente miteinander vereint werden und beispielsweise Objekte, wie Möbel eingescannt werden können, um im Metaverse dargestellt werden zu können.
Das Ganze hört sich noch etwas vage an, allerdings soll das gesamte Unternehmen in diese Richtung ausgelegt werden. Milliarden sollen in die Entwicklung fließen und um die 10.000 Arbeitsplätze in Europa geschaffen werden, um die Entstehung des Metaverse voranzutreiben. Ähnliche Überlegungen gab es bereits in der Vergangenheit, das Beispiel „Second Life“ dürfte noch bekannt sein. Mit einem der finanzkräftigsten und innovativsten Konzerne im Rücke dürfte das neu gestaltete Metaverse aber sehr viel wirkungsvoller sein.
Unserer Einschätzung nach bewegen sich die Facebook-Dienste aus dem digitalen in den virtuellen Raum. Das Unternehmen möchte an der Spitze stehen und Innovationstreiber gegenüber anderen Anbietern sein, um einem Abfall am Markt schon frühzeitig entgegenzuwirken – Stillstand ist Rückschritt. Ganz klar ist auch, dass somit noch mehr Daten über die User abgegriffen werden sollen. Je mehr der Dienst in das Leben eindringen kann, desto mehr kann auch an Werbetreiber weitergegeben werden.
Steht das Metaverse erst, so wird es bestimmt auch nicht lange dauern, bis Käufe innerhalb und für den virtuellen Raum getätigt werden können. Das Ganze kann schließlich auch nicht ohne Monetarisierungen laufen, wenn es für den Konzern rentabel sein soll.
Außerdem glauben wir, dass die Ansprache Ende Oktober eher ein PR-Stunt war, um der schlechten Publicity entgegenzuwirken. Doch die Fertigstellung ist soweit noch nicht terminiert. Bis das Metaverse also mit allen Funktionen für die User freigegeben ist, kann es noch einige Jahre dauern.
Facebook will sein altes Image hinter sich lassen und einen großen Schritt in eine virtuelle Zukunft wagen. Mit dem Metaverse möchte der Konzern die Menschen auf der Welt mehr verbinden und mehr sein als nur „social Media“. Wie das Ganze dann aussieht, das wird sich wahrscheinlich erst in ein paar Jahren herausstellen. Dann wird auch klar, ob die Ankündigung echter Innovationstreiber oder eher überhasteter PR-Stunt war.
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