Bei derart vielen unterschiedlichen Lösungen auf dem Markt ist es an der Zeit, sich die wichtigsten Systeme genauer anzusehen. Wie unterscheiden sich die verschiedenen Hostinglösungen voneinander, welche Lösung ist für welches Unternehmen interessant?
Die einfache, klassische und kostengünstige Form des Hostings besteht für Unternehmen in der Nutzung (Anmietung) eines externen Root-Servers ohne zugehörige Service-Leistungen („unmanaged Hosting“). Bei dieser Form bleibt die Verwaltung und Administration des Servers in den Händen des Auftraggebers / Kunden. Unternehmensseitig müssen umfangreiche interne IT-Ressourcen aufgewendet werden, um erforderliche Aufgaben für die gehosteten Anwendungen wie z. B. Konfiguration, fortlaufenden Support oder Updates zu gewährleisten.
Die Variante des Managed Hosting unterscheidet sich bezogen auf die genutzten Server (Hardware) in der Regel nicht. Wie beim Root-Server werden entweder physisch existierende Server bereitgestellt oder, inzwischen üblicher, sogenannte Virtuel Machines (VM). Allerdings geben Unternehmen beim Managed Hosting die Serververwaltung an den Dienstleister ab, aus diesem Grund haben Sie in diesem Fall zwar keine „Root-Rechte“, können aber umfangreiche Service-Leistungen in Anspruch nehmen und müssen selbst nur geringe Ressourcen auf die technische Bereitstellung Ihrer Anwendungen verwenden.
Wesentlich komplexer, skalierbarer und robuster ist ein Hosting über Kubernetes, häufig auch „K8s“ geschrieben. Kubernetes ist ein Open-Source-API (Application Programming Interface) zur Erstellung und Verwaltung von Containern und Services. Es eignet sich vor allem für auf Microservices basierenden Anwendungen. Microservices sind Teile einer Anwendung die unabhängig voneinander und plattformübergreifend deployed und skaliert werden können. Es handelt sich im Prinzip um ein verteiltes System, dessen einzelnen Elemente autonom funktionieren. Die Microservices werden über Container gebündelt. Die Container haben eine ähnliche Rolle wie ein klassischer Server oder eine VM (Virtuell Machine). Die Container sind allerdings nicht wie eine VM mit der Host-Hardware verknüpft, sondern werden im Betriebssystem virtualisiert und sind somit über Cloud-Lösungen transportierbar. Das bietet eine sehr agile, dynamische, aber auch anspruchsvolle Entwicklungsumgebung. Die Aufgabe von Kubernetes ist es, diese Container auf den virtuellen Speicherorten zu orchestrieren und, abhängig von vorhandenen Ressourcen, deren Ausführung und Skalierung zu steuern.
Kubernetes verwaltet den Lastenausgleich automatisiert und verfügt unter anderem über eine Self-Healing-Fähigkeit, durch die fehlerhafte Container selbstständig erkannt und ersetzt werden. Diese Eigenschaften machen Kubernetes als Hosting-Lösung sehr leistungsstark, robust und sicher. Es eignet sich neben dem Hosting für containerbasierte Anwendungen vor allem auch für das Migrieren von Anwendungen in die Cloud und für Szenarien von KI- oder Machine-Learning-Applications. Für Entwickler ermöglicht Kubernetes durch seine dynamische Entwicklungsumgebung und die Verfügbarkeit in der Cloud eine effiziente, agile und dezentrale Zusammenarbeit, in der Anwendungen schnell erstellt, getestet und optimiert werden
Unternehmen, die für ihre Websites und Apps Server-Kapazitäten und/oder technischen Support benötigen werden in den meisten Fällen wohl weiterhin auf klassische Varianten wie Root-Server oder Managed Hosting setzen. Für Anwendungen im Hochverfügbarkeits- und Hochperformancebereich führt kein Weg an Kubernetes vorbei. Die hohen initialen Kosten für das Setup der Container-Orchestrierung können sich innerhalb kurzer Zeit durch Einsparungen in der Wartung und dem laufenden Betrieb in angemessener Zeit amortisieren.
Als Digitalagentur helfen wir Ihnen gerne bei Fragen zu Kubernetes!