Viele Unternehmen unterschätzen 2021 noch immer die Macht dieser Zeichen - ein Fehler, der großes Potenzial ungenutzt lässt.
Ein Hashtag wird aus dem Rautezeichen, auch als Doppelkreuz-Symbol bekannt, in Kombination mit einem beliebigen Wort oder einer Wortgruppe gebildet. Erstmals kam die Idee Chris Messina, einem bekannten Marketer. Dieser schlug Twitter vor, die Doppelkreuz-Zeichen dafür zu verwenden, um thematisch verwandte Tweets zusammenzufassen. So können Beiträge bzw. Tweets zu einem bestimmten Thema schneller gefunden werden und es entsteht eine richtige Konversation, die über den Hashtag verknüpft ist. Der Konzern übernahm diese Idee und 2007 mit der Erscheinung des ersten Hashtags auf Twitter begann die rasante Entwicklung der Hashtags. Ein Hashtag ist also im ursprünglichen Sinn ein Claim für soziale Netzwerke, unter dem ein bestimmtes Thema kommuniziert wird. Dieser eigentlich digitale Claim wird aber auch zunehmend im Offline Marketing verwendet, um bei Protestaktionen, Marketingkampagnen oder ähnlichen Events auf die begleitende digitale Kommunikation zu verweisen und User Generated Content zu kanalisieren.
Heutzutage sind Hashtags nicht mehr nur für Twitter gedacht, sondern finden auch in anderen sozialen Medien Verwendung. Besonders erfolgreich werden sie auch bei Instagram und TikTok verwendet, mit Abstrichen funktionieren Hashtags auch bei LinkedIn. Erstaunlicherweise haben sich Hashtags bei Facebook jedoch nicht wirklich durchgesetzt. Ein Hashtag wird wie oben angesprochen mithilfe des Raute Symbols erzeugen. Er funktioniert nur ohne andere Symbole, Leer- und Satzzeichen. Eine weitere Voraussetzung für die Funktionalität ist, dass der Social Media Account, auf dem der Beitrag mit dem Hashtag versehen wird, öffentlich zugänglich ist, sprich, nicht auf privat gestellt. Andernfalls können nur die eigenen Follower die Beiträge sehen und der Einsatz der Zeichen bringt nicht die erwünschte Wirkung.
Hashtags geben als Sammelbegriff das Thema für die digitale Kommunikation vor und beeinflussen damit automatisch die Öffentlichkeit, sowohl positiv als auch negativ. Oft werden Hashtags genutzt, um über Sehenswürdigkeiten zu kommunizieren bzw. sich über diese Sehenswürdigkeiten zu informieren. Hashtags dienen somit automatisch als Filter.
Statista - In zehn Hashtags um die Welt
Ebenso können politische oder gesellschaftliche Botschaften dadurch kanalisiert werden. Der US-amerikanische Wahlkampf 2016 wurde auch dadurch entschieden, dass eine Seite sehr viel mehr und offensiver in den sozialen Medien kommunizierte und fast schon ikonische Hashtags nutze.
Statista - Der US-Wahlkampf auf Twitter
Ein Hashtag zu bilden ist keine komplexe Angelegenheit. Trotzdem gibt es einige Punkte, auf die bei der Verwendung geachtet werden sollte:
Es ist nicht immer positiv, so viele Hashtags, wie möglich einzubauen. Es besteht die Gefahr, dass Themen miteinfließen, die nicht wirklich den Inhalt des Beitrags unterstreichen, der gepostet wird. Tatsächlich ist es vorteilhafter, ein paar wenige zu verwenden, welche dafür aber ein sehr gutes Fitting zum Post haben. Das erhöht die Chancen, neue Follower zu generieren. Zudem kann es auch einen negativen Eindruck bei den Usern hinterlassen, wenn eine Unmenge an Hashtags angehängt wird. Das wirkt teilweise wie ein verzweifelter Versuch, neue Follower zu bekommen – und kein Unternehmen möchte in seinen Social-Media-Kanälen verzweifelt wirken.
Wie oben angesprochen, sollte in erster Linie darauf geachtet werden, dass die passenden Hashtags für einen Beitrag ausgewählt werden – nicht einfach welche, die eine große Reichweite haben, dafür aber nur ungefähr passen. Ein großer Radius kann einen positiven Effekt haben. Dieser kann aber nur seine Wirkung zeigen, wenn die User auch wirklich die Beiträge finden, nach denen sie auf der Suche waren. Der Fokus auf der Zielgruppe und deren Interessen sollte auch bei der Auswahl von Hashtags an vorderster Stelle stehen. Zudem können auch „kleinere“ bzw. etwas unbekanntere Hashtags sehr viel Potenzial bergen, wenn sie für die Zielgruppe relevant sind. Es ist also ratsam, eine gesunde Balance zu finden zwischen großen Hashtags, welche eine hohe Reichweite bieten und kleinen Hashtags, welche die Intentionen der Zielgruppe direkt treffen.
Immer wieder kommt es vor, dass Hashtags von z.B. Instagram gesperrt werden. Das passiert, wenn diese öfter bei gemeldeten Beiträgen registriert wurden. Damit geht der Konzern gegen Missbrauch vor. Gesperrte Hashtags bringen logischerweise nicht den gewünschten Effekt, weshalb ein regelmäßiger Check-up erfolgen sollte, um sicherzustellen, dass in den eigenen Beiträgen nur funktionierende Schlagwörter eingebaut sein. Hierzu kann einfach kurz nach dem besagten Hashtag auf der jeweiligen Plattform gesucht werden - werden Beiträge dazu angezeigt, dann ist mit ihm alles in Ordnung und er kann bedenkenlos eingebaut werden.
Oft möchte man seine Hashtags so spezifisch, wie nur möglich formulieren und kreiert dabei lange Wortabfolgen, welche sehr ungeschickt wirken. Hierzu sollte eines immer im Hinterkopf bleiben: die besten Hashtags sind kurz und/oder einprägsam. Oft sind die einfacheren Begriffe am wirksamsten, es müssen nicht unbedingt genaue Beschreibungen in einen einzigen Hashtag gepresst werden. Im Zweifel auch gerne einfach zwei daraus machen. Es hilft das Hineinversetzen in die Zielgruppe: Wenn sie auf der Suche nach Beiträgen zu bestimmten Themen ist, welche Schlagwörter würde sie eingeben?
Es reicht leider nicht, sich nur einmal mit der Suche nach passenden Hashtags zu befassen und dieses Set dann immer zu verwenden. Diesen Fehler machen sehr viele, da es bequemer ist, als sich immer aufs neue Gedanken zu machen. Dem Instagram-Algorithmus fällt auf, wenn immer exakt dieselbe Abfolge an Hashtags eingebaut ist. Sowas wird dann als Automatismus registriert und die Folge ist eine verringerte Reichweite. Zudem besteht hier das Risiko, dass die verwendeten Schlagwörter mit der Zeit veraltet sind, weil sie z.B. eine Jahreszahl enthalten oder aber, dass nicht überprüft wurde, ob sie zu dem geposteten Beitrag passen.
Hashtags können für verschiedene Anlässe eingesetzt werden. Hierbei kann grob in vier Möglichkeiten unterschieden werden.
Wenn sie richtig eingesetzt werden, können Hashtags einige Vorteile haben. Zum einen können sie bewirken, dass der Account bzw. die einzelnen Beiträge eine größere Sichtbarkeit bekommen. Somit werden die Inhalte nicht nur von den eigenen Followern gesehen sondern gleichzeitig neue Follower generiert werden. Davon können besonders kleine und mittelgroße Accounts profitieren. Auch können sie zu mehr Interaktion mit den Usern verhelfen. Mit der Verwendung bestimmter Hashtags kann sich ein Account bei einer aktuellen Konversation zu einem bestimmten Thema beteiligen, welches eine Diskussion in den Kommentaren anregen kann. Zudem bietet sich die Möglichkeit, die gesamte Marke zu stärken durch die Erstellung eines gänzlich neuen Hashtags für den eigenen Account. So kann eine neue Konversation gestartet werden und ihre Follower und nicht Follower werden durch die freie Verwendung des Schlagwortes eingeladen, an dieser Diskussion teilzunehmen. Weiter kann sich eine Marke durch die Verwendung eines Hashtags in den sozialen Medien positionieren und für ein Thema starkmachen bzw. Unterstützung ausdrücken. So kann z.B. der Hashtag #fridaysforfuture an einem Freitag zu einem Umweltschutz-Post angehängt werden, um die Verbundenheit zu dem Thema auszudrücken. Hashtags können zudem einem Post einen gewissen Bezugsrahmen verleihen.
Besonders bei Plattformen, die nur eine geringe Zeichenzahl bieten, wie z.B. Twitter ist es hilfreich, wenn der Bezug des Posts in einem Hashtag zusammengefasst werden kann. Dadurch kann auf eine längere Erklärung verzichtet werden und der Beitrag bleibt kurz und knackig. Auf vielen sozialen Plattformen performen kürzere Beschreibungstexte meist besser als lange Ausführungen. Ein weiterer wichtiger Grund ist die Erreichbarkeit der Zielgruppen. Durch sinnvoll gewählte Hashtags machen sie Ihre Beiträge erreichbarer für Ihre Zielgruppe und führen Sie somit auf Ihren Account, was im besten Fall zu einem Website-Besuch und einer Conversion führt. Das beschreibt nochmal eine ganz andere Art, die angestrebte Käufergruppe zu erreichen, aber kann auch großes Potenzial bieten.
Zu all den genannten Vorteilen muss allerdings gesagt werden, dass durch Hashtags Beiträge zwar einfacher gefunden werden können, aber das allein noch keinen Erfolg garantiert. Zum Schluss kommt es immer auf die Qualität der Inhalte an. Sie müssen den User überzeugen und dienen als Entscheidungsbasis, ob er/sie sich auf dem Account weiter umsehen möchte und ihm ggf. folgt oder weiter zu anderen Beiträgen springt.
Mittlerweile sollte die Bedeutsamkeit von Hashtags klargeworden sein. Zum Ende bleibt also noch die wichtige Frage: Wie finde ich die passenden Hashtags? Zu Recherche zum einen ganz klassisch die Suchleiste in den sozialen Kanälen verwendet werden. Schon beim Eingeben eines Hashtags erscheinen meist mehrere Vorschläge für effektive Schlagwörter. Diese Empfehlungen bietet der Algorithmus auf Basis seiner Informationen über das User Verhalten. Es werden so also die oft verwendeten Hashtags empfohlen. Zudem sollte auf aktuelle Trends in der Medienwelt geachtet werden. Es macht durchaus Sinn, schon bei Trends aufzuspringen, die noch nicht ganz groß geworden sind, wenn sie ein gewisses Potenzial ausstrahlen. Es hinterlässt einen positiven Eindruck, wenn eine Marke einen neuen Trend aufgreift und darauf mit einem Beitrag reagiert. Um die Effektivität von Hashtags zu prüfen, können auch Tools wie Sistrix oder Hashtagify verwendet werden.
Mittlerweile gibt es jedoch mehrere vielversprechende Programme, mit denen Sie die Wirksamkeit ihrer Hashtags untersuchen können.
Hashtags bieten viel Potenzial für den Social Media Auftritt von Marken. Es kann generell die Sichtbarkeit vergrößert und bei richtigem Einsatz sogar die Zielgruppe erreicht werden. Man sollte sich die Zeit nehmen, um die passenden Hashtags zu finden und nicht leichtfertig damit arbeiten. Der gewünschte Effekt tritt nur ein, wenn das richtige Fitting gegeben ist, und die Hashtags eine gewisse Grundreichweite bieten. Bislang werden sie noch von vielen unterschätzt – machen Sie diesen Fehler nicht, sondern werden Sie Teil der Konversation!
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