Google ist ein digitaler Gigant, dessen Dienste und Lösungen die modernen Kommunikationswelt nicht nur mitbestimmen, sondern weitestgehend definiert haben. Websites werden durch SUCHMASCHINENOPTIMIERUNG so gestaltet, dass sie in der Google-Suche möglichst weit oben erscheinen. GOOGLE ADS haben die Anzeigenschaltung neu definiert, AMPS treiben den mobile first – Trend auf die Spitze und mit GoogleMyBusiness wurde im Bereich LOCAL SEO sogar das Branchenbuch digital reanimiert. Lediglich in einem Bereich scheitert Google seit Jahren ebenso dramatisch wie zielsicher: Social Media!
Seit 2004 und damit etwa zeitgleich zu Facebook versucht Google, auf dem Social Media Markt Fuß zu fassen. Die wichtigsten Varianten, die auch online gestellt wurden, umfassen folgende Dienste:
Aus der Asche von Google+ entstand Google Currents, ein Dienst für die interne Firmenkommunikation. Die einzelnen Dienste übernahmen entweder wichtige Funktionen anderer Netzwerke oder führten, wie beispielsweise Google+ mit Hangouts und den bekannten „Circles“, neue Wege der Kommunikation ein. So hat Google zumindest andere Netzwerke stark beeinflusst – erfolgreich war dennoch kein einziger Versuch. Nun erfolgt mit Keen also das nächste Netzwerk.
Entwickelt wurde der neue Dienst von Googles eigener Experimentierstube Area 120, die in der Vergangenheit bereits einige, meist kurzlebige, Projekte gelauncht hat. Mit dem Content-Aggregator „Keen“ können Nutzer Sammlungen (sogenannte „Keens“) zu ihren Interessen anlegen, kuratieren und mit Freunden teilen. Voraussetzung ist ein Google-Account.
Wer beispielsweise zum Thema Heimwerken ein Keen zusammenstellen möchte, wird vom Google-Algorithmus mittels künstlicher Intelligenz mit passenden Inhalten versorgt – man kann aber auch manuell Content (Artikel, Bilder, BLOGBEITRÄGE, etc.) hinzufügen. Nutzer können die Keens anderer User auf ihre Follow-Liste setzen. Auf Wunsch kann eine Mailbenachrichtigung für neue Inhalte in den Keens aktiviert werden. Eine App gibt es derzeit ausschließlich im Google-Play-Store.
Keen ist eine Mischung aus Pinterest und den Google-Sammlungen sowie ergänzenden Social-Funktionen. Auch mit Services wie Feedly, die Nutzern KI-basiert Content zu Themenbereichen zusammenstellen, geht Google mit Keen ebenfalls in Konkurrenz. Da sich die einzelnen Sammlungen auch jederzeit innerhalb des Dienstes teilen lassen, entsteht hier auch ein sozialer Charakter. Das hört sich auf den ersten Blick nicht besonders spannend an, aber wie immer bei Google steht eigentlich die langfristige Version im Vordergrund. Schafft es ein Unternehmen, seine eigenen Dienste und Leistungen so aufzubereiten, dass sie in vielen Sammlungen erscheinen, sorgt dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für deutliche Steigerungen der Sichtbarkeit. Da bei Google im Endeffekt alles auf Ranking abzielt, wird sich auch Keen in diese Richtung, zu einem weiteren Baustein im Bereich des ONLINEMARKETING entiwckeln wird. Die große Frage ist nur, ob das Projekt über einen experimentellen Status hinaus überleben wird.
Social Media ist die letzte digitale Bastion, die Google noch nicht erfolgreich eingenommen hat – an mangelnden Versuchen hat das jedoch nie gelegen. Vielmehr war Google entweder dem Zeitgeist voraus oder hat Trends verpasst, oder aber die Präsentation war nicht auf die Zielgruppe abgestimmt. Mit Google Keen versucht sich der Konzern also an einem neuen Netzwerk, und wieder greift man auf altbekannte, bereits etablierte Mechanismen zurück. Die Zeit wird zeigen, ob die Vision diesmal von Erfolg gekrönt ist. Eines haben die meisten experimentellen Projekten von Area 120 jedenfalls gemeinsam: Sie besitzen alle eine deutlich kürzere Lebensdauer als Google+.
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