Um die Last einer Entwicklung auf mehrere Schultern zu verteilen und die Prozesse schlank zu halten, arbeiten Entwicklerteams oft gemeinsam an einer Anwendung. Die Voraussetzung hierfür: eine entsprechend agile IT-Infrastruktur oder Arbeitsumgebung, wie z. B. virtuelle Maschinen (VMs). Dank virtueller Maschinen können virtuelle Anwendungsoberflächen auf bestehende Betriebssysteme aufgesetzt werden. VMs werden in der Regel in Gigabyte gemessen und können aufgrund der ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen zahlreiche Funktionen auf einmal ausführen, darunter Datenbanken, Desktops, ganze Netzwerke oder Server. In bestimmten Situationen haben VMs jedoch klare Nachteile, weshalb mit Containern eine Erweiterung bzw. eine andere Herangehensweise in den Fokus gerückt ist.
Container basieren als Computing-Umgebungen auf den gleichen Prinzipien wie virtuelle Maschinen, stellen jedoch deutlich kleinere Einheiten dar (Messung in Megabyte), kommen hauptsächlich in der App-Entwicklung zum Einsatz und stehen für eine Weiterentwicklung der Virtualisierung durch eine VM. Bei der Containerisierung wird eine virtuelle Arbeitsumgebung auf einer existierenden Hardware geschaffen. Diese ermöglicht die Entwicklung, Ausführung und das Testen zahlreicher verschiedener Anwendungen auf einem Betriebssystem. Container sind dabei sehr viel agiler als VMs. Da sie ein gemeinsames Betriebssystem nutzen bzw. die Ressourcen des vorhandenen Betriebssystems verwenden. können Container schnell und einfach in andere, komplett neue virtuelle Betriebssysteme überführt werden, um dort die Anwendung zu testen. Container bieten also die Möglichkeit, zahlreiche digitalisierte Prozesse schnell und effizient zu entwickeln, zu testen, zu veröffentlichen und zu überwachen.
Container benötigen dank ihrer geringen Größe weniger Ressourcen und können sehr schnell etabliert werden. Werden mehrere Container gleichzeitig auf einem Betriebssystem errichtet, lassen sich die Ressourcen individuell verteilen. Das heißt: Benötigt ein Container weniger Ressourcen, wird dessen überschüssige Kapazität auf andere Container verteilt, die diese Ressourcen stärker benötigen – ohne jedoch das System zu überlasten.
Obwohl sich Container ein Betriebssystem teilen, ist es möglich, sie komplett autark voneinander zu betreiben, sodass sich die einzelnen Container weder sehen noch beeinflussen. Werden Updates oder Patches benötigt, so müssen diese nur auf Betriebssystemebene eingespielt werden – alle Container übernehmen diese Aktualisierungen automatisch.
Die Container-Orchestrierung durch externe Tools, wie z.B. Kubernetes oder Docker, ermöglicht die Verwaltung zahlreicher Container in einem Programm. So können mehrere Teams und Mitarbeiter an einer Anwendung arbeiten, die schlussendlich zu einem fertigen Projekt zusammengeführt wird.
Ähnlich wie Container nutzen auch virtuelle Maschinen die Ressourcen des bestehenden Betriebssystems. In einer VM muss aber zusätzlich ein komplett neues Betriebssystem aufgebaut werden. Dadurch ist sie deutlich umfassender als ein Container. Dieser Ansatz bietet zahlreiche Vorteile, ist jedoch vergleichsweise starr und schwerfällig, da eine Implementierung direkt auf der bestehenden Infrastruktur notwendig ist. VMs eignen sich daher eher für die Entwicklung größerer Projekte, für die sich der vergleichsweise hohe Zeitaufwand der Errichtung lohnt. Container sind weniger hardware-intensiv als eine VM, benötigen zudem deutlich weniger Konfigurations- und Wartungsaufwand. Vor allem bei kleineren Anwendungen arbeiten sie sehr viel schneller, ressourcenschonender, sicherer und flexibler, da die Etablierung des Betriebssystems und der Einsatz eines Hypervisors entfällt.
Die Containerisierung als Weiterentwicklung der Virtualisierung ist vor allem für IT-Abteilungen oder Agenturen interessant, die regelmäßig kleinere Prozesse oder Anwendungen schnell und effizient entwickeln, dezentral ausrollen und überwachen bzw. testen müssen. Manche Experten sprechen bereits davon, dass die Container die virtuellen Maschinen komplett ablösen werden. Realistischer ist jedoch eine Koexistenz beider Systeme. Bei der Anwendungsentwicklung bieten Container allerdings sehr deutliche Vorteile von denen sowohl Agenturen als auch Unternehmen profitieren.
Als Digitalagentur helfen wir Ihnen gerne bei Fragen zur Containerisierung!