Neben bekannten Möglichkeiten wie Google Adwords, SEO, E-Mail-Marketing, Affiliate Marketing oder Social Ads ist besonders auch das Werben mit AdServern sehr beliebt.
Erfahrene Marketer haben mindestens schon einmal mit Google Adsense gearbeitet oder zumindest davon gehört. Dass es neben diesem System noch viele andere AdServer gibt und wie flexibel und individuell diese einsetzbar sind, das zeigen wir hier.
Ein AdServer (dt.: Werbeserver) ermöglicht die Auslieferung, Organisation & Erfolgsmessung von Online-Werbung. Der Begriff umfasst einerseits die Software und andererseits den Server, über welchen diese läuft. Über die Software sind die Erstellung und Überwachung von Werbekampagnen möglich. Oft sind zusätzliche Features geboten, die z.B. Bannerslider ermöglichen. Online-Werbung auf Websites wird meist in Form von Werbe-Bannern geschalten. Es sind jedoch auch Videos, Bilder, Gif’s oder Flash-Animationen möglich. Über die AdServer ist aber nicht nur das Schalten von Desktop-Werbung möglich, sondern jede Art von digitaler Werbung. Also Desktop, App, E-Mail, AMP, Podcasts, In-Game und Digital Map.
Damit die Anzeigenschaltung zustande kommt, müssen Advertiser, also die Werbetreibenden ebenso wie Publisher, welche die Anzeigenfläche zur Verfügung stellen, auf dem AdServer angemeldet sein. Beim Einsatz eines AdServers wird die direkte Einbindung des Werbebanners auf der Website umgangen – was bedeutet, dass kein direkter Link zum Werbetreibenden hinterlegt wird. Stattdessen wird durch die AdServer-Software ein Tag auf der Seite eingebunden, wodurch bei Aufrufen der Seite eine Anfrage an den AdServer gesendet wird. Dieser durchsucht seine Datenbank nach einem zielgruppengerechten Werbemittel und spielt es den Nutzer:innen aus. Beim Anklicken der Werbung werden Nutzer:innen zuerst an den AdServer weitergeleitet, wo dieser den Klick für das Reporting dokumentiert. Erst danach wird an die Landingpage des Werbetreibenden weitergeleitet. Das alles spielt sich für den Nutzer unauffällig im Hintergrund ab.
Letztendlich kommt es darauf an, welche AdServer Software eingesetzt wird, doch sind i.d.R. immer mindestens folgende Features für die Anwender geboten:
Auch Monitoring und Reporting können über die AdServer Software abgewickelt werden, was eine optimale Kontrolle der Anzeigenperformance ermöglicht.
Lokale Server werden von den Publishern selbst betrieben, welche in diesem Zuge auch gleichzeitig die Werbetreibenden sind. Der Vorteil dabei ist, dass Publisher die gesamte Kontrolle über die angelegten Werbekampagnen hat und somit nicht von Drittanbietern abhängig ist. Remote AdServer sind besonders dann zu empfehlen, wenn die Werbemittel auf mehr als nur einer Website gleichzeitig ausgespielt werden sollen. In diesem Fall erfolgt die Auslieferung der Kampagne über eine zentrale Schnittstelle. Besonderer Vorteil hier: Publisher haben keinen operativen Aufwand bei der Kampagnen-Verwaltung.
Die Nutzung von AdServern bringt einige Vorteile für Advertiser und Publisher mit sich:
Bei der Überlegung, ob ein AdServer im Unternehmen genutzt werden soll oder nicht, steht man anfangs oft vor der Frage, was sich mehr lohnt – Inhouse oder Outsourcing.
Inhouse-Lösungen bedeuten sehr viel Aufwand. Meist fallen sehr viele Entwickler-Stunden an, bis das System wirklich einsatzbereit ist und dafür muss natürlich ausreichend Kapital zur Verfügung stehen. Oft lohnt sich diese Lösung nur für größere Unternehmen. Darüber hinaus fällt der Service durch einen Drittanbieter weg, was heißt, dass Wartung und Pflege des Systems auch intern anfallen.
Outsourcing ist eine gute Lösung, wenn nicht ausreichend Kapital für eine Inhouse-Lösung zur Verfügung steht. Es bietet sich daher vor allem für kleinere oder mittlere Unternehmen an. Hier werden Software & Hardware – oft im Rahmen eines Abonnements - von einem externen Anbieter bezogen. Wartung & Pflege des Systems übernimmt der Dienstleister, also fällt hier nur ein geringer Aufwand für die Unternehmen selbst an.
Um die effiziente Erstellung und Verwaltung von Werbekampagnen gewährleisten zu können, muss ein AdServer einige grundsätzliche Anforderungen erfüllen. Zuerst einmal muss er Leistung abliefern. Das System muss in der Lage sein, große Datenmengen und Anfragen in kurzer Zeit zu verarbeiten. Die Entwicklung muss ausgereift sein, damit die Anzeigen-Schaltung reibungslos verläuft. Darüber hinaus sollte die Verwaltungsoberfläche der Software benutzerfreundlich gestaltet sein, um die Erstellung neuer Werbe-Kampagnen für jeden Bearbeitenden möglichst effizient und unkompliziert zu halten. Und zuletzt ist eine übersichtliche und vor allem flexible Gestaltung des Monitoring- und Reporting-Bereichs wichtig. Besonders bei der Evaluation der Daten sollten keine Probleme oder Verwirrungen auftreten, damit die korrekte Interpretation der Ergebnisse nicht darunter leitet.
Immer wieder gibt es kritische Stimmen, die sich gegen AdServer aussprechen. Der Hauptkritikpunkt ist, dass Nutzer „ausspioniert“ werden würden, da ihre Daten dafür verwendet werden, um ihnen passende Werbeanzeigen ausspielen zu können. Seit Einführung der DSGVO hat sich viel in diesem Bereich getan. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich hier informieren. Unter anderem hat sie die Pflicht für Cookie-Consent-Managern erwirkt, was Nutzer:innen ermächtigt, das Tracking abzustellen. In den Cookie-Einstellung ist dieser Punkt in den „Marketing“-Cookies geregelt. Möchten Nutzer:innen dieses Cookie nicht aktivieren, kann einfach die „für die Funktion der Seite notwendigen“-Cookies laufen lassen. Somit gibt er der Website nicht die Einwilligung, ihn „auszuspionieren“.
AdServer eignen sich perfekt für Erstellung, Management und Monitoring von Online-Werbung. Die Effizienz von Werbekampagnen kann dadurch maximiert sowie Anpassungen einfach & schnell umgesetzt werden. Für Unternehmen bringt der Einsatz von AdServern viele Vorteile und vor allem Potenziale mit sich, welche nicht ungenutzt bleiben sollten.